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Hack des Verkehrssystems und des öffentlichen Raumes der Stadt Zürich
Ziel: Es werden an verschiedenen Orten in der Stadt Zürich neue Parkfelder geschaffen. Diese können an völligen absurden wie auch an möglichen Standorten entstehen.
Der Platz für Autos wird erweitert, für andere Teilnehmer des öffentlichen Raums wird er reduziert.
Ziel ist durch den Eingriff ins Verkehrssystem dieses zu untersuchen. Wie reagieren die Teilnehmer im Verkehrssystem auf die neuen Parkplätze? Werden sie als solche erkannt, wie schnell verschwinden sie wieder, wie reagiert die Polizei und evtl. die Medien auf das anbringen von neuen Parkfeldern,? Haben die verschiedenen Pendler sowie die Bewohner der Stadt Freude an unseren neuen Parkfeldern? Ist der Parkfeld der letzte Freiraum für Autos? Wie wirkt die standardisierte Grösse eines Parkfeldes an einem Ort, wo es offensichtlich nicht hingehört?
Während der Aktion erweiterte sich die Untersuchung des Verkehrssystem auf das System Stadt Zürich als Ganzes.
Es wurden über Nacht an verschiedene Orten in der Stadt Zürich mit Klebeband gefakte Parkplätze angebracht. Die Aktion wurde einmal von der Polizei gestört, worauf die Strategie die Parkplätze heimlich anzubringen geändert wurde. Dies machte auf Grund der massiven Polizeipräsenz keinen Sinn mehr. Das Klebeband wurde nun in aller Öffentlichkeit sowie offensichtlich und offensiv gefilmt angebracht. Dies hatte keine weiteren Reaktion der Polizei zur Folge.
Ein Parkplatz an einer Bushaltestelle wurde mittels WEB-Cam die ganze Nacht gefilmt. Er bliebt bis ca. 10:30 Uhr morgens so gut wie unberührt Dann wurde er von einem Passanten zerstört, das Klebeband wurde aber liegengelassen. Alle anderen Parkfelder sind im Verlaufe des Morgens verschwunden.
Mit der Zeit ergab sich ebenfalls folgende Einsicht. Das Anbringen fiktiver Parkfelder lohnt sich nicht nur um das Verkehrssystem zu hinterfragen. Durch die standadisierte Grösse und der damit normativen Konsequenz stellen die neuen Parkfelder ganz natürlich Fragen nach Raum in der Stadt.
Fazit:
-Der öffentliche Raum in der Stadt Zürich ist duchdefiniert.
-Der öffentliche Raum in der Stadt Zürich wird massiv überwacht. (3 Stunden 15 Streifenwagen, also ca. alle 12 Minuten)
.
-Anbringen mit offensivem Filmen und selbstverständlichen Auftreten in aller Öffentlichkeit wird toleriert
-Parkfelder werden nicht vom öffentlichen Dienst oder der Polizei sondern von Privatpersonen entfernt; Bevölkerung repariert Fehler im System selber.
-Es hat eigentlich keine sinnvollen Platz für Autos in der Stadt Zürich mehr. (bzw. wir haben auch nach langem Suchen keine gefunden)
Modul: Cultural Hacking
Dozent: Johannes H. Hedinger
Semester: FS 2010
Studenten: Martin Feigel, Michael Bekk, Elias Gross