Zahlreiche Pendler haben sich am Mittwochmorgen die Augen gerieben: Ihre Haltestellen trugen komplett neue Namen. So wurde aus dem Zürcher «Bürkliplatz» über Nacht der “Buckingham Palace”.
Leser-Reporterin Stefanie Colaco verstand die Welt nicht mehr: Statt an der Haltestelle «St. Leonhard» in St. Gallen stand sie plötzlich an der «Fifth Avenue» und wunderte sich: «Seit wann fährt der Thurbo auch in New York?» Über Nacht wurden vielerorts in der Schweiz zahlreiche Tram- und Bushaltestellen-Schilder ausgetauscht. Wer also statt am «Bürkliplatz» plötzlich vor dem «Buckingham Palace» stand, ist nicht im falschen Film erwacht. Die Schildertauschaktion macht auf europäische Mobilitäts- und Austauschprogramme in der Bildung aufmerksam.
Hinter der Aktion stecken die ch-Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit und «GO», ihr Kompetenzzentrum für Austausch und Mobilität, wie die Organisation am Mittwoch mitteilte. Ziel der Kampagne ist es, in allen Landesteilen die europäischen Programme für Bildung, Berufsbildung und ausserschulische Jugendarbeit bekannt zu machen.
Die ch-Stiftung betreut ab 2011 neben den bisherigen binnenstaatlichen und aussereuropäischen Austauschprogrammen auch die europäischen Mobilitätsprogramme «Lebenslanges Lernen» und «Jugend in Aktion». Die Schildertauschaktion findet in St. Gallen, Zürich, Luzern, Bern, Neuenburg, Lausanne und Lugano an ausgewählten Haltestellen statt.
Die diversen Verkehrsbetriebe waren offenbar nicht über die Aktion informiert. Wie ein Sprecher gegenüber Radio 24 erklärte, behalten sich die Verkehrsbetriebe Zürich rechtliche Schritte gegen die ch-Stiftung vor.